Manchmal sind leere Industriehallen wie Kathedralen – aus jeder Ecke atmet der Geist vergangener Zeiten. Mit einem entscheidenden Unterschied: während Kirchen – selbstverständlich für Kulturgüter – mit Millionenbeträgen und entsprechender gesellschaftlicher Wertschätzung am Leben erhalten werden, droht den anderen bestenfalls der Umbau, meistens jedoch der Abriss.

Was bleibt, sind zufällige Dokumente früherer Betriebsamkeit, die nur selten in die Öffentlichkeit gelangen, oder dokumentarisch/künstlerische Auseinandersetzungen mit Bauwerken „in der Zwischenzeit“ – Erinnerungsfotografie, die mindestens ebenso viel über die FotografInnen wie über das Vorgefundene vermittelt.

Inzwischen ist der Ravensburg-Weingartener Kunstverein als Ansprechpartner für derartige Projekte gesetzt – wie  auch bei der Dokumentation des Ravensburger WLZ-Gebäudes, kurz bevor es in ein Business-Hotel transformiert werden soll.